Niki, Momo, Alice & Gregor als Bühnenstars – 7. Hanauer Schultheatertage präsentierten breites Themenspektrum

(Hanau, 28. Juni 2013) „Lasst euch die Lust am Theaterspielen nicht austreiben!“ Dass sie fest entschlossen sind, diesem gutgemeinten Ratschlag aus der Eröffnungsansprache von Kulturbeauftragtem Klaus Remer zu folgen, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Schultheatertage deutlich zum Ausdruck gebracht. Auch das überwiegend jugendliche Publikum wünschte sich zum Abschluss eine Neuauflage der Veranstaltung im kommenden Jahr.

Erstmals hatte die offizielle Eröffnungsfeier des Schultheaterfestivals im Jugendbildungs- und Kulturzentrum Hans Böckler stattgefunden. Poetry-Slammerin Dominique Macri führte unterhaltsam durch den Abend, den der Musiker Tim von der Hanauer Band „Sound of Mind“ mit virtuosem Gitarrenspiel und Gesang begleitete. Neben Klaus Remer, der in seiner Begrüßung auf den hohen Stellenwert der Schultheater-Arbeit einging, nahm auch Katja Pahn vom Projektbüro Kulturelle Bildung im Hessischen Kultusministerium teil. Sie ermunterte die teilnehmenden Gruppen, die Festivaltage für einen intensiven Austausch zu nutzen, denn „nicht nur die eigenen Erfahrungen  auf der Bühne bringen euch weiter, sondern vor allem auch eine aufmerksame Wahrnehmung der Arbeit anderer Gruppen“.

Während der beiden Aufführungstage präsentierten fünf ausgewählte Schulen ihre Theaterarbeiten. Da in diesem Jahr für die Bewerbungen keine thematische Vorgabe gemacht wurde, waren die Stücke sowohl von der Thematik her als auch von der Herangehensweise an die Inszenierungen sehr abwechslungsreich. Sie boten ein breites Spektrum, das von Improvisation über Tanz und Musical die ganze Vielfalt an Möglichkeiten zeigte, wie Schultheater erfolgreich in Szene gesetzt werden kann

Den Anfang machte die Frida-Kahlo-Schule aus Bruchköbel mit dem Musical „Niki Superstar“, in dem die Schüler demonstrierten, dass es ungerecht ist, Menschen nur über Leistung zu definieren. Es folgte die Eigenproduktion des Kurses für Darstellendes Spiel des Lichtenberg-Oberstufengymnasiums aus Bruchköbel „Traum/Raum/ Schaum? Rent a Dream! Now!“, in der ein Institut mit seinem Team den Kunden verspricht, Träume zu verwirklichen. Den Abschluss des ersten Spieltages bildete die Aufführung des Tanztheaters „Momo“ der Tanzschule Therés Hauser aus Erlensee. Kinder, Jugendliche und einige Erwachsene brachten den Klassiker von Michael Ende in einer gelungenen Choreografie auf die Bühne.

Weiter ging es am Mittwoch mit Improvisationstheater, gespielt von einem Wahlpflichtkurs der Käthe-Kollwitz-Schule aus Langenselbold. Temporeich und witzig setzten die Schülerinnen und Schüler in kurze Szenen um, was das Publikum zu Beginn des Spiels durch Zuruf von Stichworten vorgegeben hatte.

Eine höchst beeindruckende Aufführung präsentierte die Hanauer Lindenauschule zum Abschluss der Hanauer Schultheatertage. Der Kurs Darstellendes Spiel packte in seiner Produktion „Alice & Gregor gemeinsam einsam“ zwei Erzählungen in eine Inszenierung, nämlich Kafkas „Die Verwandlung“ und Carrolls „Alice im Wunderland“ und beleuchtete in dieser Inszenierung existenzielle Fragen.

In moderierten Feedbackgesprächen tauschten sich Publikum und Darsteller nach jeder Aufführung zum Stück aus. Diese Gespräche wurden von beiden Seiten mit regem Interesse geführt. Ein vierköpfiges Team aus einem Deutschkurs des Lichtenberg-Oberstufengymnasiums Bruchköbel begleitete die Aufführungen darüber hinaus als Rezensenten und Fotografen.

Wie in jedem Jahr wurden in den Pausen vielfältige Möglichkeiten zur Entspannung angeboten. Die Kinder und Jugendlichen konnten das Spieleangebot von „Augustinchen“ wahrnehmen, in Runa Rosina Menges Kunst-Workshop ein Bühnenbild gestalten, eine Führung durch die Burgruine wahrnehmen oder einfach im Park relaxen.

7. Hanauer Schultheatertage mit freundlicher Unterstützung der theaterboerse GmbH.

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