Dramatische Abenteuer auf der Bühne des tik – theater im keller Andernach e.V.: Die Insel

Stellen Sie sich vor, sie brechen zu einer vergnüglichen Reise in die Tropen auf und landen dann als Schiffbrüchige auf einer einsamen Insel.

Dieses Szenario bildet die Grundlage für das Jugendstück Die Insel von Andreas Galk, welches im Januar und Februar im tik Andernach zur Aufführung kam.

 

 

Ally, Cassy, Dana, Ezra, Fiona, Georgina, Lucy, Ruby und Syrah wurden für die Reise auf einer Luxusjacht ausgelost, die dem Garrison Internat, einer Einrichtung für begabte Waisenkinder, durch einen millionenschweren Gönner spendiert wurde.

Nachdem das Schiff jedoch zu sinken droht, flieht der Kapitän mit Hilfe des einzigen Rettungsbootes und überlässt die Mädchen ihrem Schicksal.

Angespült am Strand einer unbewohnten Insel, nimmt die Gruppe den Überlebenskampf auf. Doch eines der Mädchen fehlt: Dana!

Im dichten Dschungel machen sich die übrigen Mädchen auf die Suche nach Cassys Zwillingsschwester und setzen damit ihr eigenes Leben aufs Spiel.

 

 

In insgesamt fünf Vorstellungen ist es den jungen Schauspielerinnen des tik, im Alter von 12-27 Jahren, fabelhaft gelungen, die Zuschauenden über 75 Minuten hinweg in ihren Bann zu ziehen. So wurde von den Zuschauenden neben dem Bühnenbild, besonders die Darstellung der einzelnen Charaktere und die Rollenpräsenz der Spielerinnen gelobt. Georgi (Jenny von Schmidt) zum Bsp. schließt sich nach dem Verlust ihrer Eltern einer Pfadfindergruppe an und kann ihr Wissen nun gewinnbringend für die Gruppe einsetzten. Sie behält den Überblick und lässt sich auch durch einen Angriff der verwirrten Cassy nicht aus der Ruhe bringen. Lucy (Diana Hoffmann) überzeugt hingegen mit ihren Kenntnissen über die tropische Fauna. Eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet sie von einer Spinne gebissen wird. In ihrem Monolog berichtet sie zuvor davon, dass sie in ihrem bisherigen Leben alles immer nur verloren habe. „Meine Familie, mein Zuhause, meine Zukunft…“ Und nun auch noch Ihr Leben?

Ally (Natalie Trotno) hingegen ist nur wenig zur Kooperation bereit. Ständig sucht sie Streit und verschärft damit die ohnehin schon dramatische Situation. Bereits als Säugling von ihren Eltern allein gelassen, lässt sie Wut aufs Leben an den anderen aus. Vor allem auf Fiona, die wohlbehütet aufwachsen durfte, bis ein Bombenattentat ihr die Eltern nahm, hat sie es abgesehen, Aber auch Lucy bekommt ihre Unzufriedenheit zu spüren. Syrah (Cynthia Bräuer / Helena Nitschke) verarbeitet ihre persönliche Tragödie ebenfalls eher mit Wut und Misstrauen gegenüber dem Leben, unterstützt die Gruppe aber ebenso wie Ezra (Josefine Mertes). Ruby (Lena Maur), die als Cassys Schulpatin alleine über deren Geschichte Bescheid weiß, bemüht sich nach Kräften den Überblick zu behalten und eine Eskalation zu verhindern. „Es war das Fieber“ Cassy (Juliana Trotno / Jule Vollmer) selbst wird vor Sorge um ihre Schwester wahnsinnig und spielt die anderen geschickt gegeneinander aus, um endlich wieder mit ihrem Zwilling vereint sein zu können. So schreckt sie nicht einmal davor zurück, die kranke Lucy von ihrem Schicksal zu erlösen, um die Chancen des eigenen Überlebens und das ihrer Schwester zu erhöhen.

In ihrer nunmehr siebten Produktion verstanden es die jungen Darstellerinnen gekonnt, immer wieder mit den Emotionen des Publikums Achterbahn zu fahren. Wurden die Zuschauer in einem Moment, durch die eindrucksvoll vorgetragenen Monologe, in denen die Spielerinnen von den persönlichen Schicksalsschlägen ihrer jeweiligen Figur berichteten, zu Tränen gerührt, wurden sie im nächsten Moment mit einer Gänsehaut zurückgelassen, wenn Cassy Fiona zu ihrem Opfer erklärte.

Selbst das Ende versprach keine Erlösung, denn die Antwort auf die Frage „Wo ist Dana?“ ließ keine Happy End zu.

 

 

 

 

 

 

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