Hörspiel: Spur des Phönix

Der Grundstein des Projekts bildet die Gruppe der Schauspielenden, die Pius Berger als gemeinsamer Nenner verbindet. Alle hatten schon vor dem Beginn der Proben in irgendeiner Form Erfahrung auf der Bühne sammeln können, weshalb die ersten Schritte der Inszenierung zunächst nichts neues waren. Das hat die Arbeit erleichtert, da die Schauspielenden sich auf Augenhöhe begegnen konnten.

Die Stückentwicklung war vergleichbar mit einem Prozess, der sich in der freien Theaterszene wiederfindet. Alle haben gerne und freiwillig an diesem Projekt mitgearbeitet, was auch die Grundlage dazu war, um eine motivierte, engagierte und kritische Truppe zusammenzubringen, die das Stück stark mitformen konnte.

Obwohl Pius Berger der Regisseur ist, gab es schon zu Beginn keine klassische Hierarchie, wie sie beispielsweise
an grossen Staatstheatern üblich ist. Über die Zeit fliessen so ständig neue Perspektiven mit ein, unterschiedliche Ideen und Standpunkte, die schlussendlich zu einem Hörspiel als eine Einheit vereint werden konnten.

Was im Nachhinein spannend zu beobachten ist, ist dass sich die jungen Spielenden über die Probezeit so mit ihrer Rolle auseinandersetzten, dass man sich nun kaum mehr vorstellen kann, dass die Rollenbesetzungen auch ganz anders hätten ausfallen können. Man sieht plötzlich Charakterzüge oder Einzelheiten im Aussehen der Akteure, die denen der Rollen zu ähneln scheinen. Das lässt sich aber vor allem auf die Intensive und tiefgreifende Inszenierungs- und Rollenfindungsarbeit zurückführen, die das ganze Team zusammen geleistet hat.

 

Peter Haus schrieb «Spur des Phönix», indem er die Notizen einer jungen Praktikantin einer Psychischen Klink so umstrukturiert hat, dass sie theatralen Anforderungen entsprechen. Die Geschichte basiert also auf wahren Begebenheiten. Persönliche Daten wurden geändert, die Schicksale jedoch nicht.

Das Stück handelt von sechs Jugendlichen, die aus verschiedenen Gründen einen Selbstmordversuch begangen haben. Die meisten dieser Gruppe wurden durch traumatische Erlebnisse oder Zustände, wie z.B. Mobbing, sexuelle Übergriffe oder familiäre Probleme, so stark geprägt, dass sie keinen anderen Ausweg mehr sahen, als sich das Leben zu nehmen.

Als Zuhörer dieses Hörspiels wird einem die Fähigkeit verliehen, in einen fremden Kopf hineinzuschauen, was durch die gezielte Inszenierungsarbeit ermöglicht wird.
Im täglichen Sitzkreis werden die Probleme der Jugendlichen in Anwesenheit von Frau Dr. Weiss und Susanne besprochen. Man ist Begleiter von jungen Menschen während ihrer Therapie, Begleiter auf ihrem emotionalen Weg.

Ist ein Selbstmordversuch ein Akt der Stärke oder der Schwäche?
Wer sagt was Richtig und was Falsch ist?

Wer bestimmt die Norm?
Diese Fragen stellt uns das Stück.

 

Hier gelangt ihr via You Tube zum Hörspiel: Spur des Phönix

Und hier geht es zum Theaterstück in unserem Verlag mit allen weiteren Informationen: Spur des Phönix – das Theaterstück

 

 

 

 

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