Perspektivwechsel: Verkehrte Welt
Verkehrte Welt – das sind 11 kontrastreiche Szenen, die von Ausgrenzung und Verrat bis hin zum verkehrten Schulalltag und Partyspaß reichen. Verhaltensnormen, klassische Rollenbilder und auch Ungerechtigkeiten werden bewusst überspitzt und ironisch dargestellt. Die verschiedenen Szenen beleuchten auf sehr unterhaltsame Weise durch den Kunstgriff des Perspektivwechsels die Verhaltensweisen von z. B. Jung und Alt, Frau und Mann, Eltern und Kindern, Lehrer und Schülern, Chef und Mitarbeitern – und dabei bleiben immer die Klischees unserer Gesellschaft im Blick:
In „Die Nacht ist noch jung“ wartet ein Sohn ängstlich auf seinen Vater, der nachts zu spät nach Hause kommt, in „Abendessen“ benehmen sich die Eltern beim Abendessen wie Kinder und ihr Kind wie ein Erwachsener.
In „Flank’ ihn rein“ möchte die Ehefrau Fußball schauen, der Ehemann hat aber vielmehr Kuscheln und Romantik im Sinn, in „Im Takt der Musik“ tanzen vier Tanzpaare konträr zur Musik, in „10 nach 8“ wollen drei Schüler unbedingt Matheunterricht genießen, ihr Lehrer ist aber gar nicht vorbereitet und schlägt stattdessen einen Film vor, in „Virgin Colada“ müssen sich eine Heterofrau und ein Heteromann in einer Nachtclubsituation einer heterophoben Gesellschaft zurechtfinden.
In „Kinder regieren die Welt“ regieren Kinder, Erwachsene werden dumm gehalten, aber die Kanzlerin wird in Wirklichkeit von ihrem Vater gelenkt, in „Partyvorbereitungen“ möchten Mutter und Vater zu einer Party gehen, aber ihr Kind entscheidet, ob sie dort etwas trinken dürfen und was sie anziehen sollen, nur um am Schluss selbst zur Party zu gehen.
In „Statuswechsel“ erfährt ein Macho, der die Frauen in seinem Arbeitsumfeld belästigt, in einem Traum, wie es ist, selber das Opfer von weiblichen Belästigungen zu sein, in „Systemfehler“ geht es um ein Mädchen, das als Einzige in einer Welt von Gehörlosen sprechen und hören kann, und in „Abends im trauten Kreis“ treffen sich in einer Parallelhandlung drei Frauen zum Mädels- und drei Männer zum Jungsabend, wobei sich die Frauen aber wie Männer und die Männer wie Frauen benehmen.
Dieses 75-minütige Stück wurde von der Autorin Dagmar Reichle mit einem ihrer Theater-Abiturkurse des Gymnasiums Oberalster in Hamburg entwickelt und geschrieben und Ende März 2022 mit sehr großem Erfolg uraufgeführt. 18 Darsteller werden für die 52 Rollen benötigt.
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