Politfarce: Der letzte Tag des Ronald Crump

Eine Farce, passend zum anstehenden Wahlkampf um die US-Präsidentschaft 2024: Der Sturm auf das Kapitol konnte nicht verhindern, dass Ronald Crump das Oval Office räumen muss und Joe Beide als neuer Präsident vereidigt werden soll. Aber Crump will nicht, schließlich wurde ihm die Wahl gestohlen. Wen er auch trifft an diesem letzten Tag, er bleibt sich treu – egoman, prahlerisch, frauenfeindlich.
Fakten leugnen, Tatsachen verdrehen, politische Gegner beleidigen, Minderheiten diskriminieren – in seiner geballten Aneinanderreihung von haarsträubenden Ereignissen lässt der Autor eine besondere Präsidentschaft Revue passieren. Während der Präsidentschaft Donald Trumps, der hier Ronald Crump heißt, verwischten die Grenzen von Realität und Fiktion. So ist auch das Stück ein amüsant-absurdes Spiel mit Wahn und Wirklichkeit. Witzig und beunruhigend – ob es eine weitere Präsidentschaft Trumps geben wird?
Der Autor Christian Weymayr schuf hier eine wahnwitzige Politfarce. Zum Stück sagt er:
„Schon als Donald Trump das Oval Office für seinen Nachfolger Joe Biden räumen musste, fand ich die Idee verlockend, ein Stück über einen Präsidenten zu schreiben, der nicht gehen will – der lügt, prahlt, beleidigt, grapscht, hetzt, und sich an seine Macht klammert mit der Behauptung, die Wahl sei ihm gestohlen worden.
Als Donald Trump seine erneute Kandidatur verkündete, dachte ich, jetzt oder nie. Der Vorstand meines Theaters fand die Idee klasse. Das Buch „77 Tage“ des US-Journalisten und Trump-Kenners Michael Wolff und andere Materialien dienten mir als Quellen für Trumps Charakter, für Themen, konkrete Begebenheiten sowie Zitate. Diese dokumentarischen Teile ergänzte ich um fiktive. Die irritierende Erkenntnis für mich: Obwohl ich als Komödienautor den Witz vor allem aus Übertreibungen ziehe, war es schwer, die Schilderungen Wolffs und anderer noch zu toppen. Ich stelle mir vor, dass es für Politikkurse der Oberstufe eine erhellende Aufgabe sein könnte, zu analysieren, was im Stück Fakt und Fiktion ist. Ich wette, das wird nicht fehlerfrei gelingen.
Ein dramaturgischer Kniff besteht darin, dass die Bühne sich vom Oval Office nach und nach in das Krankenzimmer einer psychiatrischen Anstalt verwandelt. Auch mehren sich die Anzeichen, dass die anderen handelnden Personen vielleicht in Wirklichkeit Pflegekräfte sind. Am Ende bleibt also die Frage: Ist das auf der Bühne Donald Trump alias Ronald Crump, der in eine Klinik eingeliefert wird, oder ist das ein Klinikinsasse, der sich für Ronald Crump hält, und der zu therapeutischen Zwecken einen Tag lang seine Wahnvorstellungen ausleben darf?
So oder so: „Der letzte Tag des Ronald Crump“ führt bestürzend vor Augen, was den USA und der Welt drohte, wenn Donald Trump die Wahl gewinnen würde – das heißt, wirklich gewinnen würde.“
Am 02.12.2023 feiert das Stück Premiere am Kleinen Theater Herne.
Bis dahin erscheint wöchentlich je eine Szene als Vorgeschmack auf folgenden Kanälen:
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCq2ghbhjOEyuh_bzPu8a9GA
Instagram: https://www.instagram.com/kleinestheaterherne/reels/
Facebook: https://www.facebook.com/theaterherne
Und hier gelangt ihr direkt zum Theatertext und allen weiteren Informationen: Der letzte Tag des Ronald Crump
#uswahlen #politik #wahlkampf #politfarce #politsatire #komödie #wahlen #präsidentschaft #usa