Theater und Corona – „Das Phänomen“ dreht den Spieß um

Stellt euch vor, es wäre genau andersrum…
Eine neue Seuche überkommt die Welt. Sie bedroht jeden, der keine Nähe zu anderen Menschen hat. Abstand halten ist tödlich! Als die Todeszahlen weltweit dramatisch ansteigen, erlassen die Regierungen der Welt sogenannte „contact.up“-Verordnungen, mittels derer die Menschen zu Nähe und Berührungen verpflichtet werden. Sie dürfen sich nur noch in Gruppen bewegen und sind angehalten, sich möglichst häufig gegenseitig zu berühren. Alleine sein wird zur Lebensgefahr. Auch wirtschaftlich kommt es gravierenden Umbrüchen: Viele Internet-Plattformen, Online-Händler und Partnerbörsen stehen vor dem Aus. Die Innenstädte blühen hingegen auf. Der Einzelhandel boomt und die Kultur- und Veranstaltungsbranche gehört zu den Gewinnern dieser Pandemie. Doch die verordnete neu gewonnene Nähe zwischen den Menschen hat auch ihre Schattenseiten und man sucht fieberhaft nach einem Mittel gegen dieses merkwürdige „Phänomen“…
Dies ist das Szenario, das unser Autor Volker Zill in seinem neuesten Werk entwirft. „Das Phänomen – Abstand ist tödlich“ ist jedoch kein Theaterstück im engeren Sinne, vielmehr ist es eine Aneinanderreihung von fiktiven Nachrichten, die das Pandemiegeschehen vom Ausbruch bis zu ihrem Ende dokumentarisch nachzeichnet.
Natürlich ist diese Seuchen-Chronologie inspiriert von der derzeitigen Corona-Pandemie. „Ich habe mir irgendwann mal die Frage gestellt: Wie wäre es eigentlich, wenn es genau umgekehrt wäre? Wenn wir nicht auf Distanz zu unseren Mitmenschen gehen müssten, sondern, wenn wir gezwungen wären, die Abstände aufzulösen, in die Nähe zu gehen – und zwar permanent. Dieses Gedankenexperiment hat mich ungemein gereizt und ich fing an, mir das vorzustellen. Und so entstand nach und nach ein Szenario, das das genaue Gegenteil zu unserer Situation mit Corona darstellt.“, erklärt Volker Zill.
Vielleicht ist das ja genau das richtige Format in diesen Zeiten, in denen – trotz Licht am Ende des Tunnels – noch immer Kontaktbeschränkungen und Mindestabstand unseren Alltag und auch das Theatergeschehen prägen. Der Text ist ideal geeignet für eine Lesung oder auch eine szenische Lesung. Das Stück, das für ein Publikum ab 14 Jahren geeignet ist, dauert ca. 80 Minuten, ausgelegt ist es für vier Sprecher*innen, wobei die Zahl der Akteur*innen sehr flexibel gehandhabt werden kann.
Hier geht es direkt zum Stück und allen weiteren Informationen: Das Phänomen – Abstand ist tödlich
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