Thor Truppel: Kunst und Publikumswirksamkeit miteinander verbinden

Eigentlich sollte Thor Truppel zum Boxen, so entschied es in der DDR ein – wie auch immer funktionierender Computer – als für alle Schüler eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung „berechnet“ werden sollte. Aber Thor Truppel landete im Alter von 9 Jahren in einem Theaterverein. Das war eigentlich der Beginn von allem. Irgendwann spielte er nicht mehr nur, er inszenierte und schrieb selbst. Inzwischen arbeitet der 34jährige Autor mit verschiedenen Theatergruppen (von Jung bis noch Jünger) und auch mit professionellen Theaterbühnen zusammen. Dabei werden in seinem Schaffen eigentlich alle Genres bedient, von Kinder- und Märchenspielen, bis hin zu Jugendstücken, aber auch Historien- und Gegenwartsdramatik und natürlich nicht zu vergessen sind die Komödien. Die liegen dem Autor besonders am Herzen. Und überhaupt sollte es immer ein lachendes und ein weinendes Auge beim Zuschauer geben. Denn vor allem steht das Publikum im Mittelpunkt von Theaterstücken. Denn es geht dabei, Kunst und Publikumswirksamkeit in Verbindung zu setzen. Kunst um der Kunst Willen, wollen die wenigsten. Aber nur bedient werden und nur zuschauen will auch niemand – die Mischung macht es.

Dabei ist ein Stück immer nur das Rohmaterial, was dann auf der Bühne von einem Ensemble zusammen geführt wird. Ein Profi spielt, weil er ein Profi ist. Unser Autor Thor Truppel entschied sich aus einer Leidenschaft für diesen schwierigen Beruf. Die Rollen sind nebensächlich, denn der Beruf ist es, der ihm wichtig ist. Ein Amateur spielt mit ebensolcher Leidenschaft, aber er spielt der Rollen und der Theaterstücke wegen. Seit 2005 leitet Thor Truppel ein eigenes Theaterensemble in einem Mehrgenerationenhaus in Leipzig. Dieses Theater setzt sich aus Amateur- und auch Schauspielstudenten zusammen. Hier werden viele seiner Stücke ausprobiert, praktisch auf „Spielbarkeit“ getestet. Einiges entsteht in direkter Zusammenarbeit mit den Schauspielern, anderes wiederum allein im Kopf des Autors. Manches sind Auftragsarbeiten, anderes fußt wiederum auf Wünschen der Zuschauer. Denn nur so funktioniert zeitgenössisches Theater, das die starke mediale Konkurrenz nicht fürchten muss: Nur das Theater hat diese Innovationsmöglichkeit gegenüber allen anderen Unterhaltungsmedien. Da ist es auch egal, ob Profis auf der Bühne stehen oder Amateurdarsteller.

2001 erhielt Thor Truppel für seine Zusammenarbeit mit jugendlichen Schauspielern den Jugendkunstpreis durch das Bildungsministerium des Landes Sachsen verliehen. 2003 gewannen die „Amazonen“ den Publikumspreis bei den Theaterfestspielen in Annaberg-Buchholz. Ein Jahr später belegte sein Stück „Und dann kam die Flut“ den ersten Platz beim Dramatikerwettbewerb der Göttinger Studentenbühne, dem Theater im OP.  2007 folgte der dritte Platz beim Leipziger Stückewettbewerb „Hin und Kunst“ für sein Stück „Puppenspiel“. 2009 gewann „Asta Nielsen und der Hermaprodit“ den Publikumspreis des Karlsruher Sandkorntheaters. Im vergangenen Jahr gewannen die „Amazonen“ Silber beim OFF-Theaterfestival in Leipzig und im selben Jahr schaffte es auch die Fortsetzung des Stückes „Amazonen vs. Walküren“ auf die Bestenliste des Sauerländer Theaterpreises.

Vom Autor Thor Truppel sind folgende Stücke im Theaterverlag theaterbörse GmbH erschienen:

Amakthols oder wie Amazonen die 12 Aufgaben des Herakles lösen

Amazonen

Amazonen vs. Walküren

Bundeskanzlerin

Aschenputtel

Das Märchen vom Fischer und seiner Frau

Der Schweinehirt und die Prinzessin

Dornröschen

Golem

Inimico della Fortuna

Karl Mays „Wilder Western“

Kiffen! Cracken! Schießen!

Moderkält

Niesmitlust

Puppenspiel

Puschkins Schneewittchen

Sommer ohne Licht

Und dann kam die Flut

Von dem, was sich an drei Tagen in einer Pfandleihe ereignete

Wo ist Miss Froy?

 

Weitere Informationen zu Thor Truppel erhalten Sie unter: www.haus-steinstrasse.de

Der Autor freut sich über Kontakt zu Theatergruppen und steht gern mit Rat und Tat zur Seite, oder auch nur als Zuschauer.

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