„Unsichtbarer Abgrund“ taucht ein in die Welt der Blinden
„Ich bezeichne mich als Quereinsteigerin. Einmal nur stand ich auf der Bühne – als Köchin Babette in „Hans im Glück“. Damals war ich sieben. Fortan beschränkten sich meine Berührungspunkte mit der Welt des Schauspiels auf Besuche von abendfüllenden Theatervorstellungen. Vorzugsweise Komödien. Dann wurde es dunkel um mich herum und alles änderte sich. Doch der Reihe nach.
Geschrieben habe ich immer gern und viel. Als Jugendliche Tagebuch, später Kurzgeschichten und Reiseberichte. Von Beruf bin ich Fremdsprachenkorrespondentin; ich mag das Spiel mit Wörtern und Sätzen – in welcher Form auch immer.
Mein „erstes Leben“, wie ich diese Zeitspanne gerne nenne, endete nach 42 Jahren: Ich erblindete aufgrund einer Augenerkrankung. Um meine Verzweiflung, meine Wut und meine Trauer zu verarbeiten, schrieb ich mein erstes Buch. Zwei Romane folgten.
Als nunmehr blinde Frau begegnen mir viele hilfsbereite Menschen, doch ich werde häufig mit Vorurteilen konfrontiert, die mitunter recht schmerzhaft sein können. So entstand die Idee, einen Teil meiner Erfahrungen in ein Bühnenstück einfließen zu lassen. „Unsichtbarer Abgrund“ ist ein Versuch, die Welt der Blinden transparenter und somit ein klein wenig verständlicher zu machen.“
In dem Stück geht es um die blinde Journalistin Christin Varell. Diese wird von einem unbekannten Stalker verfolgt. Ihre Halbschwester Chantal verdächtigt Christins Ex-Freund Florian Sutter. Unter einem Vorwand locken beide Frauen Sutter in Christins Wohnung um herauszufinden, ob sich Chantals Verdacht bestätigt. Ihr Versuch scheitert. Als der Stalker auch Chantal ins Visier nimmt und selbst vor körperlicher Gewalt nicht zurückschreckt, fliehen die Schwestern in die schottischen Highlands, wo Christin ein abgelegenes Cottage besitzt. Kaum angekommen, verschwindet Chantal spurlos und für die blinde Christin beginnt ein Kampf um Leben und Tod.
Ein besonderes Thema für eine ambitionierte kleine Theatertruppe.
Die Spielzeit beträgt 90 Minuten. Vier Rollen sind zu besetzen.
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